September 19, 2023
Erwachsene

ADHS, Autismus-Sprektrum-Störung & co

Neurobiologische Entwicklungsstörungen bei Erwachsenen
Jens Gebauer
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ADHS, die Abkürzung für Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, ist eine der häufigsten Krankheiten bei Kindern und Jugendlichen. Sie kann jedoch auch bis ins Erwachsenenalter anhalten und zu verschiedenen Problemen führen. Die Anzeichen für eine ADHS zeigen sich schon im Kindesalter. Dazu gehören Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, Impulsivität, emotionale Instabilität und übermäßige Aktivität. Auch im Erwachsenenalter können diese Anzeichen weiterhin vorhanden sein, jedoch möglicherweise in etwas anderer Form. Erwachsene mit ADHS haben oft Probleme, Aufgaben zu erledigen, die eine längere Konzentration erfordern. Sie sind häufig vergesslich, leicht ablenkbar und haben Schwierigkeiten, über eine längere Zeit zuzuhören. Viele verlieren oft Gegenstände oder vergessen Termine. Manchmal handeln Betroffene impulsiv, also ohne über die Konsequenzen der Handlungen nachzudenken, was beispielsweise zu häufigen Wechseln von Partner:innen oder dem Arbeitsplatz führen kann. Emotionale Instabilität kann sich durch eine geringe Frustrationstoleranz oder starke Stimmungsschwankungen äußern. Während motorische Unruhe, die im Kindesalter häufig ist, möglicherweise nachlässt, berichten viele Erwachsene von innerer Unruhe und hoher Anspannung. Ruhige Tätigkeiten können für sie schwer sein, da sie schnell gelangweilt sind. Sie benötigen viel Stimulation und Aktivität, um im Alltag gut zurechtzukommen.

Erwachsene Menschen mit Autismus-Sprektrum-Störung haben oft Schwierigkeiten in sozialen Interaktionen und beim Kommunizieren. Diese Schwierigkeiten können sich je nach sprachlichen Fähigkeiten und dem Schweregrad der Störung unterscheiden. Zum Beispiel haben manche Betroffenen Probleme, die Emotionen und Signale anderer zu verstehen oder darauf zu reagieren. Andere haben Schwierigkeiten, Gespräche zu beginnen oder aufrechtzuerhalten und/oder verhalten sich in sozialen Situationen unpassend. Viele Erwachsene mit Autismus zeigen wiederkehrende Verhaltensmuster und Interessen, die starr und eingeschränkt sind. Das bedeutet, dass sie oft Schwierigkeiten haben, sich in neuen Situationen anzupassen oder von festgelegten Routinen abzuweichen. Manche haben eine besondere Empfindlichkeit gegenüber Sinnesreizen wie Geräuschen, Licht oder Texturen. Obwohl Autismus typischerweise in der Kindheit beginnt, können die Symptome auch erst im Erwachsenenalter vollständig zum Vorschein kommen, besonders wenn die sozialen Anforderungen zunehmen. Die Schwierigkeiten beeinträchtigen das alltägliche Leben stark, einschließlich der persönlichen Beziehungen, der Arbeit und des täglichen Funktionierens. Eine Diagnose ist wichtig, um die Bedürfnisse der Betroffenen zu verstehen und sie angemessen zu unterstützen.

 

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